Bitcoin als erste digitale Währung
Bitcoin ist in den letzten Jahren zumindest im Umfeld der Technologie- und Bankenbranche in aller Munde. IT-Interessierte beschäftigen sich schon seit 2009 mit dem Thema und spätestens um 2011 war der Bitcoin auch regelmäßig in der Berichterstattung der Fachmedien angekommen. Ab 2012 findet sich auch der ein oder andere Bericht in den Massenmedien. Nach dem Einbruch bei der damals größten Bitcoin-Börse Mt.Gox und der damit einhergehenden Insolvenz derselben wurde es nach einer turbulenten Berichterstattung erst einmal ruhig um den Bitcoin. Der Wert eines Bitcoins, der bis dato schon bei über 900 Euro angekommen war, sank binnen weniger Monate auf einen Tiefstand von 300 Euro im April 2014. Bis zum Jahr 2016 – also nahezu zwei Jahre nach Mt.Gox – entwickelte sich der Bitcoin dennoch stabil weiter und erholte sich von den Strapazen.
Die dahinter stehende Technologie der Blockchain, das wieder erstarkte Vertrauen in die Internet-Währung und der zunehmende Vertrauensverlust der Menschen in politische Systeme und klassische Währungen führten dann zur konsequenten und bekannten Entwicklung. Ab 2016 folgte ein Rekordpreis dem nächsten. 400 Euro, 600 Euro, 800 Euro, all diese Hürden übersprang der Bitcoin 2016 bis er im Dezember des selben Jahres schön über 900 Euro stand und an die Schallmauer der 1000 Euro anklopfte. Ab Januar 2017 gab es dann kein Halten mehr. Der Kurs nahm binnen weniger Monate die psychologisch wichtigen Barrieren von 1000 Euro, 1200 Euro, 1600 Euro und 2000 Euro. Er scheint nun bei deutlich über 2000 Euro stabilisiert und in weiterem leichten Wachstum begriffen.
Bitcoin
€50,840.04
Ethereum
€2,147.46
Wie funktioniert die Kryptowährung Bitcoin?
Wenn man bedenkt, dass ein Bitcoin 2009 faktisch keinen realen Wert hatte, im Jahr 2011 Bitcoins für zwei Euro den Eigentümer wechseln und wir nun weit über 2000 Euro sind, stellt sich schon die Frage nach der Funktion von Bitcoins. Bitcoin bedeutet soviel wie „Münze aus Bits“ oder „digitales Geldstück“. Diese Bezeichnung ist jedoch viel zu vereinfacht. Auch wenn für den normalen Nutzer die technischen Hintergründe nur oberflächlich interessant sind, sind sie dennoch sehr komplex.
Beim Bitcoin handelt es sich um ein Bezahlsystem, das dezentral mit Hilfe der Blockchain organisiert und strukturiert ist. Transaktionen werden von einem Computernetzwerk durchgeführt und vor allem auch bestätigt. Diese gemeinsame Bestätigung ist eine art natürliche Absicherung gegen Manipulationen des Netzwerks, ohne dass eine unabhängige und außenstehende Kontrollinstanz notwendig wäre. Die Bitcoin-Einheiten werden dabei vom Rechnernetzwerk erzeugt, können in einer eigenem eigenen Bitcoin-Portemonaie (Wallet) gespeichert werden, an Online-Börsen gehandelt werden und für Einkäufe jeder Art benutzt werden.
Kryptographische Algorithmen stellen dabei die Integrität des gesamten Netzwerks sicher. Nur der jeweilige Besitzer einer Bitcoin-Einheit kann sie ausgeben, die doppelte Ausgabe ist unmöglich und auch sonstige Manipulationen sind durch die sichere Blockchain ausgeschlossen. Durch die kryptographischen Algorithmen zur Absicherung hat sich für den Bitcoin auch der Begriff der Kryptowährung eingebürgert. Da jedoch mit der steigenden Popularität des Bitcoins immer neue Blockchain-basierte Währungen entstanden (sogenannte Altcoins), ist der Bitcoin nicht mehr die einzige existierende Kryptowährung.
Wer hat den Bitcoin erfunden?
Ein anonymer Informatiker und Kryptographie-Experte mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlichte im Oktober des Jahres 2008 ein erstes verschriftlichtes Konzept zum Bitcoin und stellte es innerhalb der Internet-Community zur Diskussion. Im darauf folgenden Januar veröffentlichte er den ersten Referenz-Software-Client, mit dem er selber bereits den ersten Bitcoin-Block (Genesis Block) generiert hatte. Die gesamte Software ist Open Source, das bedeute, die Quellen liegen offen und können von jedem Menschen studiert werden. Durch diese Offentheit entstand recht zügig eine sehr aktive Entwickler-Gemeinde um Bitcoin und Nakamoto herum. Dieses Kern-Team, dass sich selbstverständlich regelmäßig durch Zu- und Abgänge verändert, wird seitdem Bitcoin-Core-Team genannt und zeichnet sich seither für die Weiterentwicklung der Software verantwortlich.
Was kann ich mit Bitcoins machen?
Die technische Basis und die Funktion des Bitcoin ist zumindest oberflächlich erläutert. Die erste Internet-Währung scheint auch etabliert. Aber was nützt einem die schönste Währung, wenn man nicht weiß, was man damit eigentlich machen kann.
Bitcoin als Zahlungsmittel
Anfangs war der Bitcoin für viele Technik-Begeisterte eine Art Experiment. Man wollte testen, ob sich ohne staatliche Regulation und Ausgabe ein wertbehaftetes Zahlungssystem entwickeln ließ. Das Experiment ist ohne Frage geglückt. Nach dem großen Durchbruch seit dem Jahr 2016 interessieren sich immer mehr Menschen für den Bitcoin, investieren ihn die digitale Münze und nutzen sie im täglichen Zahlungsverkehr. Seit etwa 2015 nimmt die Zahl der Geschäfte und Anbieter, die den Bitcoin für Zahlungen annehmen extrem zu. Das gilt online und offline. Reddit (Social News), Dell (Computer) und Expedia (Reisen) gehörten zu den innovativen Unternehmen, die dem Bitcoin eine Chance gaben und damit auch zu seiner Verbreitung beitrugen. In Städten wie Berlin oder in Zug (Schweiz) haben sich regelrechte Kieze und Geschäftsstraßen entwickelt, in denen auch außerhalb des Internets mit Bitcoin bezahlt werden kann. Außerdem nehmen viele Vereine und nicht-staatliche Organisationen Spenden in Bitcoin entgegen.
Bitcoin als Investition – Das digitale Gold
Auch wenn es viele Anbieter gibt, als Zahlungsmittel ist der Bitcoin noch immer eine Nischenwährung, auch wenn sich das mehr und mehr ändert. Für eine Vielzahl der Nutzer ist der Bitcoin momentan vor allem ein Investitions-Objekt. In der Presse-Berichterstattung wurde nicht grundlos häufig vom „digitalen Gold“ gesprochen. Mit einem sinkenden Goldpreis in 2016, Misstrauen in staatlich herausgegebene Währungen und der Angst, das eigene Vermögen zu verlieren, investierten immer mehr Menschen in den Bitcoin. Diese Investitionen trugen auch maßgeblich zu den hohen Kursgewinnen in den Jahren 2016 und 2017 bei. Viele Menschen aus China oder Schwellenländern wie Brasilien oder Russland verwarhrten ihr karges Vermögen lieber in Bitcoin, als in ihrer eigenen Landeswährung. Das lag zum einen an den niedrigen Zinsen, zum anderen an der Angst vor Kursverlusten. Aber auch in Euopa und Nordamerika erkannten viele Menschen das Potenzial des Bitcoins als Wertanlage und schichteten Teile ihres Vermögens um.
Bitcoin als Spekulation – Chance oder Risiko?
Die steigende Popularität lockte natürlich auch Spekulanten und Zocker hinter dem Ofen hervor. Diese sind vermutlich verantwortlich für die regelmäßigen Schwankungen, die der volatile Bitcoin-Kurs regelmäßig erfährt. Diese Spekulanten betreiben kurzfristigen Forex-Handel mit Bitcoin, wetten auf kurzfristige Kursgewinne und -verluste und arbeiten mit großen Hebeln, um möglichst schnell möglichst viel Profit zu erzielen. Diese Taktik funktioniert sicherlich, wenn man die nötigen Kenntnisse hat, man sollte sich aber ganz sicher sein, was man tut.
Wie komme ich an Bitcoins?
Um Bitcoins zu nutzen – egal ob als Zahlungsmittel oder als langfristige Investition – müssen Sie natürlich Bitcoins besitzen. Dazu gibt es im wesentlichen zwei Wege. Sie können die Bitcoins selber herstellen (Mining) oder sie kaufen die Bitcoins an einer der etablierten Bitcoin-Börsen.
Bitcoin-Mining zum Generieren von Bitcoins
Bitcoins können ausschließlich über kryptographische Berechnungen erstellt werden. Keine Instanz außerhalb des Bitcoin-Peer-to-Peer-Netzwerks kann Bitcoins herstellen. Die Blockchain, auf der Bitcoin basiert, hält dafür eine Menge Sicherheits-Features bereit. Außerdem können im langfristigen Durchschnitt nie mehr als sechs Bitconblöcke (mit momentan je 12,5 Bitcoins) pro Stunde erzeugt werden. Bei steigender Rechenleistung im Netzwerk, erhöht sich automatisch die Schwierigkeit der Berechnungen zum Erzeugen eines Blocks.
Was nach Schikane klingt, ist die Absicherung, dass nicht zu viele Bitcoins erzeugt werden und damit eine Inflation eintritt, wie es bei klassischen Währungen der Fall ist. Das führt aber auch dazu, dass man Bitcoins im Jahr 2009 mit jedem beliebigen Computer-Prozessor, ab 2011 fast ausschließlich mit spezialisierten Grafikkarten-Prozessoren und inzwischen mit eigens für das Bitcoin-Mining hergestellter Hardware erzeugen kann. Wenn Sie also früh genug eingestiegen sind, konnten Sie Bitcoins mit ihrem normalen PC erzeugen. Heute ist teure Mining-Hardware notwendig ist. Diese Hardware zum Bitcoin-Mining kann sich aber durchaus lohnen, da der Kurs ja bereits weit über 2000 Euro liegt.
Bitcoins kaufen über Bitcoin-Börsen
Der heute weitaus üblichere Weg, sich mit Bitcoins einzudecken, sind die sogenannten Bitcoin-Börsen. Dort können Sie sich so viele Bitcoins wie benötigt zu tagesaktuellen Kursen einkaufen. Die Gebühren sind meist überschaubar und fallen kaum ins Gewicht. Wir empfehlen, ausschließlich Bitcoin-Börsen in Deutschland, Europa oder Nordamerika zu nutzen, da hier gesetzliche Standards gelten, die eine gewisse Sicherheit bieten.